Wahl 2025: Was die Parteien beim Thema Bauen, Wohnen und Sanieren planen

Bevor Sie am 23.02.2025 Ihr Kreuz setzen, sollten Sie sich auch über die Zukunft des Wohnens informieren, die die Parteien planen.

Der Countdown zur Bundestagswahl 2025 läuft. Während Mieten weiter steigen, Bauen teurer wird und energetische Sanierungen für viele eine finanzielle Herausforderung darstellen, ist bezahlbares Wohnen eines der zentralen Themen. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick, was die großen Parteien in ihren Wahlprogrammen zum Thema Eigenheim, Neubau, Sanierung und Klimaschutz fordern.

CDU/CSU

Wohnungsbau und Bauvorschriften: Reduzierung von Bauvorschriften

Die Union plant, keine neuen Baustandards einzuführen und bestehende Vorschriften zu reduzieren. Ziel ist es, den Wohnungsbau durch Verdichtung in Städten, die Nutzung neuer Bauflächen, Aufstockung von Gebäuden und die Umnutzung nicht mehr benötigter Flächen zu fördern.

Eigenheimförderung: Grunderwerbsteuer-Freibetrag

Für den erstmaligen Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums soll ein Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer von 250.000 Euro pro Erwachsenen und 150.000 Euro pro Kind eingeführt werden.

Energetische Sanierung und Klimaschutz: Heizungsgesetz abschaffen

Die CDU/CSU möchte das bestehende Heizungsgesetz der Ampel-Koalition zurücknehmen und setzt stattdessen auf technologieoffene, emissionsarme Wärmelösungen. Zudem sollen die Stromsteuer und Netzentgelte gesenkt werden. Die CO2-Bepreisung soll als Leitinstrument ausgebaut und die Einnahmen daraus an Verbraucher und Wirtschaft zurückgegeben werden.

SPD

Wohnungsbau und Bauvorschriften: Soziale Bodenpolitik

Die SPD strebt eine Trendwende zu einer sozialen Bodenpolitik an, indem sie das Vorkaufsrecht für Kommunen stärkt und vereinfachte Baustandards wie serielles und modulares Bauen fördert. Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden.

Energetische Sanierung und Klimaschutz: Förderprogramme

Es sollen zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energetische Sanierungen bereitgestellt werden. Zudem plant die SPD die Einführung eines Klimageldes ab 2027, um steigende CO2-Kosten sozial auszugleichen.

Bündnis 90/Die Grünen

Wohnungsbau und Bauvorschriften: Nachhaltiges Bauen

Die Grünen setzen auf die Reduzierung baulicher Standards, die Aufstockung von Gebäuden und die Umwandlung leerstehender Häuser in Wohnraum. Sie fördern Materialstandardisierung und gleiche Wettbewerbsbedingungen für recyceltes Material.

Energetische Sanierung und Klimaschutz: Erneuerbare Energien

Der Ausbau von Wind- und Solarenergie soll vorangetrieben werden. Zudem planen die Grünen die Einführung eines Klimageldes für kleine und mittlere Einkommen als Ausgleich für die CO2-Bepreisung.

FDP

Wohnungsbau und Bauvorschriften: Steuerliche Anreize

Die FDP möchte die steuerlichen Abschreibungen im Wohnungsbau verbessern und ein Baukostenmoratorium einführen. Zudem sollen bundesweite Genehmigungsstandards für serielles Bauen vorangetrieben werden.

Eigenheimförderung: Grunderwerbsteuer-Freibetrag

Ein Freibetrag von 500.000 Euro für die erste selbst genutzte Immobilie sowie ein zusätzlicher Freibetrag von 100.000 Euro pro Kind sind geplant.

Energetische Sanierung und Klimaschutz: CO2-Zertifikatehandel

Die FDP setzt auf den CO2-Zertifikatehandel und plant die Einführung einer Klimadividende sowie die Absenkung der Energiebesteuerung.

Die Linke

Wohnungsbau und Bauvorschriften: Gemeinnütziger Wohnungsbau

Die Linke will den öffentlichen und genossenschaftlichen Wohnungsbau fördern und strebt an, dass mittelfristig 30 Prozent der Wohnungen gemeinnützig sind. Nachverdichtung und Aufstockung sollen vereinfacht werden.

Energetische Sanierung und Klimaschutz: Soziale Gerechtigkeit

Sanierungen und Heizungstausch sollen ohne Erhöhung der Warmmieten erfolgen. Zudem plant die Linke die Abschaffung des CO2-Preises fürs Heizen und die Einführung eines Klimageldes von 320 Euro jährlich pro Person.

Alternative für Deutschland

Wohnungsbau und Bauvorschriften

Die Alternative für Deutschland, kurz AfD, will den Wohnungsbau vorantreiben, indem sie Bürokratie abbaut, die Energieeinsparverordnung streicht, Vorgaben zum Brand-, Wärme- und Schallschutz auf ein notwendiges Mindestmaß zurückfährt und „überzogene Standards und Vorgaben“ reduziert.

Eigenheimförderung: Grunderwerbsteuer gestrichen

Die Grunderwerbssteuer auf selbst genutzte Immobilien für „Einheimische“ will die AfD ersatzlos streichen. Der Erwerb von Immobilien durch Käufer ohne deutsche Staatsbürgerschaft soll mit einer Grunderwerbssteuer von 20 Prozent erschwert werden.

Förderung von Wohneigentum

Staatliche Wohnungsunternehmen sollen Mietern deren Wohnungen zum Kauf anbieten, Familien sollen vor allem vom Erbbaurecht profitieren, Wohnungsbaugenossenschaften sollen beim Landerwerb bevorzugt werden.

Fazit: Große Unterschiede zwischen den Parteien

Die Bundestagswahl 2025 wird maßgeblich darüber entscheiden, in welche Richtung sich die Bau- und Wohnpolitik in Deutschland entwickelt. Die Wahlprogramme zeigen: Während einige Parteien auf Deregulierung, Steuererleichterungen und marktwirtschaftliche Lösungen setzen, stehen bei anderen Klimaschutz, soziale Wohnraumförderung und staatliche Investitionen im Vordergrund. Was jedoch bei einigen Parteien jedoch offen bleibt, ist die Frage der Finanzierung und Umsetzbarkeit ihrer Maßnahmen. Eigentümer und Bauherren sollten daher genau prüfen, welche Maßnahmen für sie die besten Rahmenbedingungen bieten.